
Die letzten Kriegstage im Saalachtal
Die Fluchtgeschichte der polnischen Jüdin Leokadia Justman und die letzten Kriegstage im Salzburger Saalachtal. Religiöser Widerstand im zweiten Welkrieg in den Salzburger Bergen.
Vorbemerkung
(c) Rudolf Leo: Grundlage für die nachstehende Arbeit ist das Buch der Innsbrucker Autoren Niko Hofinger und Dominik Markl (Hg.) über das Schicksal der polnischen Jüdin Leokadia Justman.
Leokadia Justman: Brechen wir aus! Als polnische Jüdin auf der Flucht in Tirol. Eine autobiografische Überlebensgeschichte. Übersetzt von Birgit Salzmann und Susanne Costa. Herausgegeben von Niko Hofinger und Dominik Markl. Innsbruck, Tyrolia 2025
Die Fluchtgeschichte der Familie Justman hat das Augenmerk auch auf das Salzburger Saalachtal gelenkt, wo diese Odyssee für die junge Frau schließlich ein Ende fand. Leokadia Justman floh aus dem damals antisemitischen Polen und landete schließlich mitten im Deutschen Reich.
Nähere Infos zum Projekt:
https://www.uibk.ac.at/de/projects/leokadia-justman/uber-das-projekt/
Die Region Lofer im Saalachtal
Region
Lofer ist eine Marktgemeinde mit 2103 Einwohnern im österreichischen Bundesland Salzburg, im Pinzgauer Saalachtal gelegen. Sankt Martin bei Lofer ist eine Gemeinde mit 1217 Einwohnern. Weißbach bei Lofer ist eine Gemeinde mit 405 Einwohnern. Die Region liegt unweit der Grenze zu Bayern.
Die Saalach entspringt in den Kitzbüheler Alpen und fließt zunächst nach Osten. Bei Maishofen wendet sie sich nach Norden, fließt westlich des Stadtzentrums von Saalfelden am Steinernen Meer durch den nördlichen Mitterpinzgau nach Bad Reichenhall in Bayern und ist Grenzfluss zwischen Deutschland und Österreich bis zu ihrer Mündung in die Salzach in Salzburg.
Grafik © Sarah Leo
Die Flucht
Leokadia Justman und Marysia Fuchs im Saalachtal
Leokadia Justman, Innsbruck 1943 © Jeffrey Wisnicki, In: Niko Hofinger/Dominik Markl: Brechen wir aus S. 176
Leokadia Justmann, 1922 in Łódź (Polen) geboren, war Tochter einer wohlhabenden polnisch-jüdischen Familie. Im Jahr 1939 lebte die Familie – der Vater war Vertreter eines Schokoladenherstellers – in Polen und wollte nach Australien auswandern. Der zunehmende polnische Antisemitismus war bereits zu dieser Zeit spürbar. Bis 1940 musste die Familie im Ghetto in Łódź verbringen. Ende 1940 übersiedelte die Familie in das Ghetto in Warschau, anschließend in ein Arbeitslager in Gorzkowice. Die Mutter von Leokadia wurde von dort nach Treblinka deportiert. Die verbliebene Familie Justman entschloss sich, gemeinsam mit anderen polnischen Juden, zur Flucht aus Polen. Dank Unterstützung polnischer Bauern schafften sie es sich bis nach Seefeld (Tirol) durchzuschlagen. Dort fanden sie in einem Gasthaus Arbeit, später in einer Textilfabrik. Von Seefeld kam die Gruppe ponischer Juden nach Innsbruck, wo sie im März 1944 von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) verhaftet wurde. Herr Justman wurde in das Gestapolager Innsbruck-Reichenau verschleppt und dort ermordet. Leokadia Justman und ihre polnische Freundin Marysia Fuchs wurden im Polizeigefangenenhaus Innsbruck interniert.[1]
Der Weg aus dem Gefängnis in Innsbruck
Die damals 22-jährige Leokadia Justman wurde am 13. März 1944 in das Polizeigefangenenhaus in Innsbruck eingeliefert. Die Monate in Haft waren geprägt von Folter, Terror und Angst. Darüber hinaus schwebte für die jüdischen Frauen im Gefängnis ständig das Damoklesschwert, nach Auschwitz deportiert zu werden. Regelmäßig rollten Züge aus Innsbruck in das Vernichtungslager nach Polen und immer bestand die Gefahr, auf einer der Transportlisten aufzuscheinen.
Gemeinsam mit ihrer Freundin, Marysia Fuchs, gelang im Jänner 1945 die Flucht aus dem Gefängnis in Innsbruck. Die Gefangenenkarte von Leokadia Justman dokumentierte die Zeit ihrer Haft: 13. März 1944 um 17:15 zur Verfügung der Gestapo Abteilung IIB eingebracht durch Mösinger. 18. Jänner 1945, 18:30 „in der Polizeiküche entwichen“.[2]
Unterstützung und Unterkunft fanden die beiden Jüdinnen in Innsbruck bei Rudl Moser und Marianne Stocker sowie der tief religiösen Maria und ihrer Tochter Wandra Petrykiewicz. Die für die weitere Flucht notwendigen Identitätszertifikate stellte der Innsbrucker Kriminalbeamte, Inspektor Anton Dietz, aus. Leokadia Justman wurde dadurch zu „Krystyna Chruscik“, eine weitere Bestätigung wurde auf den Namen „Wanda Stolarczyk“ ausgestellt. Kriminalobersekretär Dietz begründete seine Amtsbestätigung für die beiden Frauen folgendermaßen:
Die poln. Angestellte Krystyna Chruscik, geb. 20.2.1926 in Czentochau, erstattete am 25.1.1945 die Anzeige, dass ihr während der Bahnfahrt von Schwaz bis Innsbruck Koffer mit Inhalt, Geld, Lebensmittel, Wäsche, weiters Geburtsschein, Meldeschein und Arbeitszuweisungskarte, alle Ausweise auf ihren Namen lautend, entwendet wurden.
I.A.
Kriminalstelle Innsbruck
Dietz, K.O.S.[3]
Die Arbeitspapiere erhielten die beiden Polinnen von Franz Rossmann vom Arbeitsamt in Innsbruck. Das Arbeitsamt Innsbruck überstellte sie am 30. Jänner 1945 dem Arbeitsamt Zell am See.
Die ausländische(n) Arbeitskraft(e) Krystyna Chruscik, 20.2.26, Stolarczyk Wanda, 1.2.23, poln. Nationalität wurde(n) für den Einsatz im Bezirk des Arbeitsamtes Zell am See zur Arbeitsübernahme am 30. Jan. 1945 in Marsch gesetzt. Alle militärischen und zivilen Dienststellen werden gebeten, die Obengenannten(n) ungehindert reisen zu lassen. Die Genannten wurden hier nicht untersucht und nicht entlaust.
Arbeitsamt Innsbruck Rossmann[4]
Mit dem Zug in der Pinzgauer Bezirkshauptstadt Zell am See angekommen, gingen die beiden Frauen direkt in das Arbeitsamt in der Bahnhofsstraße 10, um eine Arbeit zu erhalten. Die zuständige Angestellte im Amt bot ihnen zwei Stellen als Dienstmädchen in Lofer und in St. Martin an. Marysia erhielt eine Arbeitszuweisung als Dienstmädchen in einer Familie in St. Martin bei Lofer. Leokadia als Haushaltshilfe des Schusters Niederer in Lofer. Das Vorstellungsgespräch bei der Schusterfamilie war ernüchternd und frustrierend. Leokadia erinnert sich:
Der Schuster Niederer musterte mich von oben bis unten und seine Frau schaute sich meine Hände wie eine Kennerin an. “Nein”, sagte sie entschieden mit einer rauen Stimme. „Sie eignen sich für mich nicht.“ Ihre Worte stachen mir wie eine Klinge direkt ins Herz. „Eigne ich mich nicht für Sie? Warum? Ich bin ja jung und arbeitswillig… Was soll ich jetzt machen, ich kann ja nicht nach Zell am See zurück…“ „Es tut mir leid. Aber ich merkte ausdrücklich im Arbeitsamt an, dass ich keine Haushaltshilfe, sondern ein hitziges und kräftiges Mädchen brauche, das alles machen kann.“ Ich versuchte sie zu überzeugen, dass ich nur den Anschein einer schwachen und zarten Person erwecke, da ich in Wirklichkeit für zwei arbeiten kann. Sie schüttelte ungläubig den Kopf und beharrte hartnäckig auf ihrer Meinung. „Nein und nein! Auf gar keinen Fall! Sie würden es nicht schaffen. Ich habe ein gutes Auge. Ich kann’s sofort erkennen. Bei mir muss man sich um meine Kinder kümmern, vier gibt’s, und das Jüngste ist noch ein Säugling, die Wohnung putzen, den Haushalt führen, da ich oft meinem Mann im Laden helfe, Wäsche waschen, das Holz hacken, und Anfang Frühling im Feld arbeiten. Nein, Sie sind dafür nicht geeignet!“, sie zuckte mit den Achseln, um zu signalisieren, dass das Gespräch vorbei ist und strich mit ihrem Blick mein besorgtes, verängstigtes Gesicht.[5]
Dienstmädchen bei Familie Machacek (Lofer)[6]
Landhaus Eva Maria, Lofer, Foto Verein Historischer Pinzgau © Heribert Hoerl
Ihr nächster Weg führte Leokadia zur Villa Eva Maria nach Lofer. Dr. Carl und seiner Frau Clementine Machacek[7], nahm sie als Dienstmädchen auf. Die Arbeit in der Villa war anstrengend und mühevoll. Kurz nach der Ankunft führt sie die Hausherrin durchs Haus und erklärte ihr die künftigen Aufgaben:
„Jeden Morgen müssen Sie bereits um sechs auf den Beinen sein.“
„Zu Ihren ersten Pflichten gehört die Zubereitung des Frühstücks für Michajlo, unseren Knecht, und für Frau Foli, einer alten Dame aus Hamburg, die bei uns als Näherin arbeitet, ja und für Sie selbst. Das Frühstück besteht normalerweise aus einem weißen Kaffee und zwei Scheiben Brot. Auf euren Karten ist so wenig Fett, dass ich es ausschließlich für die Küche verwenden muss. Ja, das wird das erste sein… Danach muss schnell das Schlafzimmer und das Esszimmer aufgeräumt, der Tisch für sechs Personen gedeckt und dann das Frühstück für uns vorbereitet werden. Jeden zweiten Tag müssen Sie in der Früh in die Stadt gehen und zehn Liter Milch abholen. Es wird für Sie nicht zu schwer sein, oder, Christa? Sie sind jung und gesund…“ Sie fasste mich an den Arm und lautlos lachend fuhr sie fort: „Danach bleibt nur übrig, das Zimmer des Herren, meines Mannes, mein Schlafzimmer und dann die Räume meiner Tochter Eva sauber zu machen. Zweimal in der Woche müssen Sie alle Toiletten und Badezimmer, Vorzimmer, Flure und Gänge putzen… Spätestens um zwölf müssen Sie in der Küche sein, Christa. Denn zu dieser Zeit stapeln sich die Teller in der Küche wie Pyramiden und müssen abgewaschen werden. Ich möchte darauf hinweisen, dass in unserer Villa etwa zwanzig Personen wohnen, daher ist es nicht verwunderlich, dass sich so viele Geschirrteile ansammeln. Ja, Christa… Weitere Anweisungen lasse ich für den Nachmittag übrig, da Sie sonst gleich noch von all den neuen Anordnungen Kopfschmerzen bekommen… Einen Moment, Christina… Wir gehen jetzt nochmal hoch… zu Ihrem Raum. Es tut mir sehr leid, aber alle Zimmer sind besetzt. Die Familie ist von verschiedenen Orten angereist und wir müssen uns eben auch zusammenquetschen. Es ist Krieg, was soll man machen… Hoffen wir er dauert nicht mehr lang und das Leben gestaltet sich bald anders… Gerade habe ich nichts Besseres für Sie als…“ Sie öffnete die Tür, die zu einem Bad führte und Hände ringend flüsterte sie mit einem dramatischen Ton in der Stimme: „Hier steht eine Liege. Wir bringen Ihnen Bettwäsche… Es tut mir sehr leid, das ist die einzige Unterkunft, die ich für Sie habe.“
„Ich bin vollkommen zufrieden.“
„Nur einen Schrank gibt es nicht…“
„Einen Schrank benötige ich nicht, werte Dame. Ich besitze lediglich zwei Kleider.“
„Christa, das ist schrecklich!“
„Es ist sehr bequem, es spart Mühe…“
„Ha… Und wo sind alle Ihre Sachen?“
„Flüchtlinge denken daran, ihr Leben zu retten, nicht ihren Besitz…“
„Ein grausames Schicksal… Gott sei Dank, dass wir uns in unserem Deutschland sicher fühlen können.“[8]
Im Frühjahr 1945 wurde sie ohne nähere Begründung entlassen. Die genauen Hintergründe für diesen Schritt sind von der Hausherrin nicht genannt worden. Offen blieb, ob unter anderem, die Denunziation eines serbischen Kriegsgefangenen, der ebenfalls in der Villa arbeitete, dafür verantwortlich war. Seine eindeutigen Annäherungsversuche hatte Leokadia zurückgewiesen.[9] Die Kündigung erfolgte aus heiterem Himmel und die Hausherrin kam schnell und unmissverständlich zur Sache. Leokadia erinnerte sich an das Kündigungsgespräch:
„Christa, ich bin gezwungen, Sie zu entlassen… Es tut mir sehr leid, aber es hat sich so ergeben… Mein Mann und ich haben uns lange überlegt, was wir mit Ihnen tun sollen, und wir sind beide zu dem Schluss gekommen, dass wir Sie leider nicht mehr bei uns behalten können… Ich war sehr zufrieden, Christa, sehr zufrieden… Sie haben ihre Pflichten genau und zuverlässig erfüllt… Ich bezweifle, dass ich wieder ein so gewissenhaftes und fähiges Mädchen bekomme… Meine Referenzen, meine Empfehlungsbriefe, die ich Ihnen ausstellen werde, können nur die besten sein…“
„Warum entlassen Sie mich denn? Es ist doch…“ Ich konnte keinen weiteren Ton aus meiner Kehle hervorbringen. Meine linke Hand glitt über die gläserne Tischplatte und fiel kraftlos an meinem zitternden Körper herab, während die rechte Hand, die krampfhaft das Werkzeug meiner Arbeit, die Staubwedel, zwischen den Fingern hielt, sich in einer unbegreiflichen, unbewussten Bewegung erhob, die von einem inneren, den Verstand übersteigenden Instinkt der Selbstverteidigung vorgegeben wurde. Clementine Machatschek stand unberührt da, weiterhin gutmütig lächelnd, und sprach ruhig weiter: „Christa, weil Sie bei uns nach dem Krieg sowieso nicht bleiben werden. Wie Sie einmal erwähnt haben, kehren Sie in Ihr Heimatland zurück, um Ihr Studium fortzusetzen, und wir können in unserem großen Haushalt nicht ohne Bedienstete bleiben. Ich habe mich entschieden, die Gelegenheit zu nutzen, und eine junge Frau aus Lofer anzustellen, die ihre Dienste angeboten hat. Der Krieg kann zu Ende gehen und ich will dann nicht ohne Hilfe bleiben.“
Christa, Sie werden für die kurze Zeit eine andere Beschäftigung finden und im schlimmsten Fall fahren Sie zum Arbeitsamt in Zell am See… Ich muss Sie beim besten Willen leider jetzt schon entlassen…“ Meine ausgetrockneten Lippen bewegten sich in einem unverständlichen Gestammel und erschrockene, weit geöffnete Augen wurden von einem durchsichtigen und feuchten Nebel benetzt, der sich zu sammeln und in Form von fetten, heißen Tränen über meine Wangen zu laufen begann…
„Na, Christa, dramatisieren Sie es nicht!“
„Könnte ich bei Ihnen nicht noch ein paar Tage bleiben und in der Zwischenzeit…“
„Nein, nein! Mein Mann hat ausdrücklich angeordnet, dass Sie schon heute das Haus
verlassen müssen.“[10]
Herberge bei Pfarrer Leopold Winterstelle (St. Martin)
Foto: © Jeffrey Wisnicki, In: Niko Hofinger/Dominik Markl: Brechen wir aus S. 340
Pfarrer Leopold Wintersteller wurde am 18. November 1890 in Wörgl geboren. Am 12. Juli 1914 erfolgte die Priesterweihe in Kirchbichl i.T. Pfarrer in Zederhaus, 1923-1926; Pfarrer in Oberndorf/Tirol, 1926 – 1936; Pfarrer in St. Martin bei Lofer, 1936 – 1953. Pfarrer in Ruhe (St. Martin bei Lofer). Wintersteller starb am 16. Oktober 1968 in Langkampfen (Bezirk Kufstein).[11]
Hilfe erhielt Leokadia schließlich in der Kirche. Der Pfarrhof in St. Martin war ihre letzte Station bis zum Ende des Krieges. Pfarrer Leopold Wintersteller und seine Haushälterin Maria Gruber kümmerten sich fürsorglich um die junge Frau. Das Pfarrhaus, so hatte sie später geschreiben „wurde für mich ein Hafen des Friedens. Ich war wieder ich selbst, ein menschliches Wesen, geschätzt und respektiert.“[12] Pfarrer Wintersteller kannte die Hintergründe und das Schicksal der polnischen Jüdin. Natürlich war ihm die Gefahr bekannt, eine Jüdin unter seinem Dach zu beherbergen. Aber Solidarität und Nächstenliebe über religiöse Grenzen hinweg waren stärker. Leokadia führte eines der zahlreichen Gespräche mit dem Seelsorger in ihren schriftlichen Erinnerungen an:
„Christl, mein Kind, du musst viel gelitten haben, du bist so verbittert…“
„Herr Pfarrer… ich… ich…“
„Rede weiter, Christlchen, wenn es dir Erleichterung bringt… Im Namen des gequälten Christus…“
Mit erstickter Stimme sagte ich: „Dass ich überhaupt noch über Liebe sprechen kann… das ist wirklich… ein Wunder… Sie haben alle ermordet… meine Mutter… meinen Vater… Familienangehörige… und wie einen Stofffetzen haben sie mich weggeworfen, mich tausendmal zum Tode verurteilt… Ich habe die Gräben gesehen… und das Blut… Ich habe die Flüche gehört, ich habe gehört, wie Menschen geweint haben… Und dass ich fähig bin, neben Hass… auch andere Gefühle zu spüren… wenn ich immer noch über das Glück spreche…“
„Christl…“
Mein Blick war schüchtern, verschlossen.
„Du verbirgst etwas vor mir…“ Er hob meinen Kopf und blickte mir direkt in die Augen. „Herr Pfarrer… ich… ich bin aus dem Gefängnis geflüchtet… ich… bin eine Verbrecherin… ich bin… Jüdin…“
Der Pfarrer schaute mich ruhig mit seinem gutmütigen Blick an und lächelte warm, sonnig, und unter diesem Lächeln verschwanden meine Zweifel, die letzte Angst, dass auch er mich verachten, wegstoßen, forttreten wird…
„Christlchen, mein unglückseliges Lämmchen, wir sind alle Kinder des gleichen Gottes… Du bist keine Verbrecherin… Diese Bezeichnung konnten dir nur die echten Verbrecher geben… Du bist ein Mensch, und zwar ein tapferer Mensch… Deine Seele ist rein und dein Verstand klar. Lächle. Spüre, dass du nicht alleine bist! Dieses kirchliche Haus ist dein Zuhause, und ich möchte wie deine Familie für dich sein… Ich glaube fest daran, dass selbst wenn das Meer des Bösen die Welt überflutet hat, das Gute nicht vollkommen erstorben ist. Das Gute wird den Schaum des Schmutzes wegspülen und im Kampf mit dem Bösen siegen… Genauso wie Gott den Satan besiegen wird…“[13]
Zum Abschied schenkte Pfarrer Wintersteller Leokadia (alias „Christa“) ein Foto des Pfarrhofes in St. Martin. Auf der Rückseite finden sich die Zeilen:
Der lieben Christa!
Vergiß nicht Deine letzte Heimat vor dem Tage der Freiheit.
Heimat ist Liebe!
Mai 1945 Leopold Wintersteller[14]
Leokadia Justman beschrieb die letzten Stunden des Krieges im Saalachtal in ihren Erinnerungen:
Ich sprang von meinem Platz auf. Eine Freude… in meinem erröteten, lebhaften Gesicht. Ich verstand, dass ich befreit bin! Ich begann, an die Wahrhaftigkeit des schönsten aller Märchen zu glauben… Die Sorgen, die unangebrachten Klagen verschwanden… Die sechsjährige Sehnsucht äußerte sich in einem Ruf, einem leidenschaftlichen Ruf der erfüllten Träume, einem großen, triumphierenden Ruf, dem Ruf des unbegreiflichen Glücks: „Die Amerikaner! Die Amerikaner!“
Ich hole ein Batisttuch heraus und – auf zur Straße![15]
Zeugin gegen den Gestapobeamten Otto Eberle
Nach dem Krieg arbeitete Leokadia Justman für ein Hilfskomitee, das sich um jüdische Überlebende kümmerte. Dort lernte sie Jósef Wisnicki kennen. Auch er war ein polnischer Jude, der mit falschen Papieren in Österreich überlebte. Im September 1946 heirateten die beiden und wanderten nach Amerika aus.[16]
Ein Jahr später holte Frau Justman die Vergangenheit in Innsbruck wieder ein. Im Jahr 1947 begannen Ermittlungen gegen einen der beteiligten Gestapobeamten im Polizeigefangenenhaus Innsbruck. SS-Hauptscharführer Otto Eberle, geb. 25.9.1909 in Pfronten/Bayern, wurde das „Verbrechen der Quälerei und Misshandlung“ vorgeworfen. Am 13.7.1948 verurteilte der Volksgerichtshof beim Landesgericht Innsbruck den Gestapobeamten. Das Gericht kommt zum Schluss:
Otto Eberle […] ist schuldig, er habe im Sommer 1944, sohin zur Zeit der ns. Gewaltherrschaft in Innsbruck aus polit. Gehässigkeit und unter Ausnützung seiner dienstlichen Gewalt als Gestapobeamter die Juden Leokadia Justman-Wischnitzka durch die Äusserung, sie werde ihren nicht mehr sehen und Ignaz Rosenthal durch Bedrohung mit einer Pistole, während dieser bei der Vernehmung mit dem Gesicht gegen die Wand stehen musste, in einen qualvollen Zustand versetzt. Er hat hiedurch das Verbrechen der Qälerei und Misshandlung nach § 3 (1) KVG. begangen und wird nach dieser Gesetzesstelle unter Anwendung des § 265 a StPO. zu 3 (drei) Jahren schweren Kerker, verschärft durch ein hartes Lager vierteljährlich und gem. § 389 StPO. zum Ersatz der Kosten des Strafverfahrens und Strafvollzuges verurteilt. Gem. § 9 KVG. wird das gesamte Vermögen des Angeklagten eingezogen. Gem. § 25 StG wird der Angeklagte aus dem Gebiete der Republik Österreich ausgewiesen.[17]
Der religiös – bäuerliche Widerstand 1938 – 1945
Die Verhaftungswelle von Kritikern in der Region begann bereits kurz nach dem „Anschluss“ im März 1938. Sebastian Haselsberger, Kooperator in St. Martin bei Lofer, wurde am 2. August 1938 von der Gestapo festgenommen. Über seinen Leidensweg in den kommenden Jahren ist nicht viel bekannt. Am 4. April 1944 wurde er in Mauthausen „auf der Flucht“ erschossen.[18]
Aus dem Lagebericht des Landrats von Zell am See, November 1939:
Im Berichtsmonat sind 29 Religionsaustritte vermerkt, davon 26 aus der röm.-kath. Kirche und 3 aus der evang. Kirche. In Weißbach wurde in der Zeit zwischen 28. Okt. Und 5. Nov. 1939 eine Mission abgehalten, bei der 2 Jesuiten aus Wien anwesend waren. Die Veranstaltungen waren gut besucht, was auf die rege propagandistische Tätigkeit der dortigen Pfarrers Balthasar Linsinger zurückzuführen ist. Von nationalsozialistischer Seite wird behauptet, daß die Gebefreudigkeit für NS-Sammlungen bei weitem nicht so groß wäre als für Kirchensammlungen, was dem Einfluß des dortigen Pfarrers zugeschrieben wird, weshalb auch seine Ersetzung durch einen weniger fanatischen Geistlichen verlangt wird.[19]
Wegen „Vergehen gegen die Feiertags- und Gottesdienstordnung“ wurden Priester immer wieder von der Gestapo verhaftet. Im Sommer 1940 kam es zu einer dieser Verhaftungswellen, die auch Geistliche aus dem Saalachtal betraf. Auszug aus dem Schreiben des Fürsterzbischöflichen Ordinariats Salzburg an den Leiter der Gestapo Salzburg, Kurt Christmann, vom 13. Juni 1940:
Ich bitte Sie, Herr Regierungsrat, mich zu den heutigen, mich tief berührenden Ereignissen offen ansprechen zu dürfen.
Nach den mir bis jetzt abends gemachten Mitteilungen sind heute verhaftet worden: Dechant Mair von St. Johann im Pongau, Dechant Hocher von Saalfelden, Pfarrer Grübl von Alm bei Saalfelden, Pfarrer Linsinger von Weißbach bei Lofer, Pfarrer Auer von Unken und Pfarrer Angermann von Hinterthal. Wenn mich nicht alles täuscht, hängen diese Verhaftungen mit dem von Ihnen hinsichtlich Peter-und-Paus-Tag in Aussicht gestellten strengen vorgehen zusammen.[20]
Eduard Angermann, Franz Auer, Moritz Grübl, Franz Kocher, Balthasar Linsinger und Peter Mair wurden laut Haftaufstellung der Erzdiözese Salzburg am 13.7.1940 festgenommen und waren rund ein Monat in Salzburg inhaftiert.[21]
Pfarrer Balthasar Linsinger (Pfarre Weißbach bei Lofer)
Balthasar Linsinger Foto: © Irmgard Leitinger
Balthasar Linsinger wurde am 15. Juli 1902 in St. Veit im Pongau geboren. Der Bauernsohn besuchte das Priesterseminar in Salzburg und wurde 1925 zum Priester geweiht. 1937 übernahm er die Pfarre Weißbach bei Lofer im Pinzgau. Während der NS-Zeit kam es mit den Machthabern zu Konflikten. Linsinger setzte sich für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter ein. 1939 wurde von NS-Funktionären die Versetzung des „fanatischen Geistlichen“ gefordert. 1940 muss Linsinger ein Monat in Haft verbringen. 1943 versetzte man ihn nach Großarl[22]. Im Sommer 1944 nahm Balthasar Linsinger als Pfarrer von Großarl den Maler Eduard Bäumer und dessen jüdische Frau Valerie und deren Kinder, die damals dreijährige Bettina, der neunjährige Michael und die zwölfjährige Angelica bei sich auf und versteckte sie bis Kriegsende im Pfarrhaus. Linsinger starb im 84. Lebensjahr 1986. Er wurde 2011 als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet.[23]
Wallfahrtskirche Maria Kirchental in den Jahren 1938 – 1945
Maria Kirchental Foto: Verein Historischer Pinzgau © Heribert Hörl
Die 1701 geweihte römisch-katholische Wallfahrtskirche Maria Kirchental steht im Kirchweiler Kirchental in der Gemeinde Sankt Martin bei Lofer. Für den Bau der Kirche (1694 – 1699) wurde niemand geringerer als der Baumeister Johann Bernhard Fischer von Erlach beauftragt. Die Region wurde damit zum geistigen Zentrum der katholischen Kirche im Saalachtal. Für den Pinzgauer Chronisten Josef Lahnsteiner war „St. Martin lange Zeit – bis 1955 – der kirchliche Mittelpunkt der Gegend.“[24]
Selbstbewusst wurde auch gegenüber den NS-Funktionären in der Region aufgetreten. Die Kirchenvertreter ließen sich nicht einschüchtern, leisteten Widerstand soweit es möglich war. In einem Schreiben des Fürsterzbischöflichen Ordinariats an den Landrat in Zell am See vom 3. Jänner 1942 hieß es:
Die Regentie von Kirchental bei Lofer teilt uns mit, daß der Gendarmerieposten von Lofer die 10-Uhr-Messe dortselbst beanstandet hat (auf Grund eines Erlasses des Landrat Zell a.S. wonach der Hauptgottesdienst ausnahmslos um 8 Uhr stattfinden müsse).
Dazu teilen wir mit, daß seit alters her in Kirchental der Hauptgottesdienst um 6.30 Uhr stattfindet, die 10-Uhr-Messe überhaupt nicht unter jenen Erlaß fällt. Sollte jedoch der Versuch gemacht werden, jeden Gottesdienst an Sonntagen nach 8 Uhr zu verbieten, so wäre das ein Novum im ganzen Reichsgebiet und ein so einschneidender Eingriff in rein kirchliche Angelegenheiten, daß wir dagegen bis zu den letzten Reichsbehörden Rekurs ergreifen müßten.[25]
Priester Alban Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg
Das Foto zeigt Löwenstein 1963. Foto: © Erinnerungen „Eine unvergeßliche, große Gnadenzeit (Dachau 1943/1945)“
Alban Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg wurde am 14. August 1892 in Drehnow (Landkreis Spree-Neiße, Brandenburg) geboren. Löwenstein wurde am 3. November 1942 in seiner damaligen Pfarre in Maria Kirchental von den Nationalsozialisten zur Vernehmung bei der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) vorgeladen. Grund war eine Predigt, die der Priester im tirolerischen Auffach-Wildschönau gehalten hat. Der unbedachte Satz in seiner Predigt lautete: „Und der Mensch, der nicht einmal zwei Meter groß ist, will die Autorität Gottes in seinem Leben leugnen, und so die Gottesstimme des Gewissens nicht anerkennen, sie nicht hören und ihr nicht gehorchen.“[26] Bereits im Polizeigefängnis in Salzburg wird der Priester von Gestapobeamten schwer misshandelt.
Laut Zugangsbuch des Lagers Dachau wurde Löwenstein Alban, Wohnort: Lofer-Kirchental, am 19. Dezember 1943 eingeliefert. Kategorie: „Sch.“ [Schutzhaft Anm. RL][27] „DR.“ Häftlingsnummer: 60601. Löwenstein war bis zur Befreiung im Frühjahr 1945 im Konzentrationslager interniert.[28]
Seine Erinnerungen an das Martyrium im Konzentrationslager. Auszug:
Bald wurde ich auf den „Totenblock“ 9 verlegt. Aber ich starb nicht. Die Wärter waren zumeist Polen oder Rotspanienkämpfer (Kommunisten und ganz verrohte Kerle). Diese waren der SS gerade gut, auf die armen Häftlinge loszulassen, wofür sie von der SS verschiedentliche Vorteile hatten – je mehr sie roh waren und Menschen ins Jenseits beförderten. Ein Toter brachte ihnen 10-20 Zigaretten ein.
[…]
Im Priesterblock 26:
Ich kam ins Paradies! Hier war es aus mit der furchtbaren Flucherei und all der Schweinerei, die tagtäglich mich bisher umgeben hatte. Mein ganzer Trost und Halt war ja bisher die hl. Kommunion gewesen, die ich in meinem „Tabernakel“ (Brillenfutteral) beständig bei mir gehabt hatte. Da ich bei den „Herren Pflegern“ nicht gut angeschrieben war, kam ich auch noch in den Stehbunker (einem schwarzen Kasten von einem Quadratmeter Bodenfläche). Drei Tage! […][29]
Der Priester Löwenstein überlebte das Konzentrationslager und den folgenden Todesmarsch, der am 26. April 1945 begann. Über Umwege gelangte er schließlich am Montagabend, 14. Mai 1945, nach Kirchental. „Am Abend war ich hier bei der lieben Gnadenmutter von Kirchental.“[30]
Löwenstein-Wertheim-Freudenberg starb am 6. März 1964 in Salzburg. Er war Priester in Maria Kirchental, Altenmarkt, Maria Bühel und in zahlreichen anderen Pfarren in Salzburg.[31]
Priester Martin Bormann jun.
Das Foto zeigt Martin Bormann im Jahr 1958. Foto: Verein Historischer Pinzgau (c) Irmgard Leitinger
Adolf Martin Bormann jun. wurde am 14. April 1930 in Grünwald bei München geboren. Sein Erbe wog besonders schwer. Sein Vater, Martin Bormann sen., war Leiter der Parteikanzlei der NSDAP im Rang eines Reichsministers. Adolf Hitlers Sekretär. Bormann jun. verbrachte seine Kindheit abgeschirmt innerhalb des Führergeländes am Obersalzberg.
Noch vor Ende des Weltkrieges floh der damals Fünfzehnjährige in den Pinzgau und fand am 7. Mai 1945 beim Querleitbauern in Weißbach bei Lofer Unterkunft. Durch den Bauern gelangte Bormann jun. zum katholischen Glauben. Er studierte nach dem Krieg in Deutschland Theologie und schloss sein Studium 1958 ab. Im Sommer 1958 wurde er zum Priester geweiht, seine Primiz feierte er in der Wallfahrtskirche Maria Kirchental. Bormann jun. verbrachte einige Jahre unter dem Namen „Martin Bergmann“ im Pinzgau. Daneben wirkte er viele Jahre als Missionar im Kongo. Ende der 1960er Jahre ließ er sich von seinem Gelübte befreien und heiratete. Das dunkle Kapitel seines Vaters verarbeitete Bormann in zahlreichen Schulvorträgen, in denen er über die NS-Verbrechen erzählte. Bormann fuhr auch nach Israel, um sich dort mit Holocaust-Überlebenden auszutauschen. Im März 2013 starb der damals 83-jährige in Herdecke (Deutschland).[32]
Die Lage der polnischen Zwangsarbeiter in der Region
Bereits im Jahr 1939 wurden die ersten polnischen Kriegsgefangenen in das Land Salzburg gebracht.[33] Die Polen sind mit einem „P“ gekennzeichnet, die „Ostarbeiter“[34] aus der Sowjetunion mit „OST“. Im November 1939, zwei Monate nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Polen, veröffentlichte der Salzburger „Leiter der Hauptstelle für aktive Propaganda“, Otto Kischel, einen Aufruf für den richtigen Umgang mit Kriegsgefangenen:
Wer ihnen [den Kriegsgefangenen] begegnet, soll sich nicht um sie kümmern, weder Haß noch Mitleid sind am Platze. Es entspricht nicht dem deutschen Wesen, einen waffenlos gewordenen, in Gefangenschaft geratenen Soldaten zu beschimpfen, aber auch Mitleidsbezeugungen sind nicht am Platz… Man tut am besten, sich Kriegsgefangenen gegenüber schweigend zu verhalten; neugieriges Herandrängen ist unwürdig.[35]
Für das NS-Regime ergab sich schon bald ein ernsthaftes Problem: Zwischen einigen Zwangsarbeitern und der einheimischen Bevölkerung entstanden freundschaftliche Verbundenheit. Im März 1940 trat deshalb der so genannte „Polen-Erlass“ in Kraft. Damit sollte der unerwünschte Kontakt zwischen Deutschen und Ausländern verhindert werden. Polnischen Zwangsarbeitern wurde der Besuch von Theatern, Kinos, Gaststätten und Tanzveranstaltungen verboten. Alkohol durften Polen nur in eigens zugewiesenen Gaststätten zu sich nehmen. Der noch wesentlich restriktivere „Ostarbeiter-Erlass“, zwei Jahre später, richtete sich vor allem gegen die sowjetischen Arbeitskräfte. Er sah ein grundsätzliches Ausgehverbot rund um die Uhr vor. Dieser Erlass war in der Praxis allerdings nicht durchsetzbar. Einerseits fehlte für die Überprüfung das notwendige Personal, andrerseits hielten sich die Dienstgeber, die Bauern und Bäuerinnen, nicht an diese Anordnung und gaben den Arbeitern etwa zum Kirchgang frei. Das absolute Ausgehverbot wurde schließlich wieder aufgehoben.[36]
Im April 1940 bestellte der Landrat bereits 600 Formulare für „polnische Zivilarbeiter“, die offenbar schon in der Region waren oder dort erwartet wurden.[37] Die Bedingungen für die ausländischen Arbeiter in der Landwirtschaft gestalteten sich unterschiedlich; sie waren den Launen der Bauern und Unternehmern ausgesetzt. Wer Glück hatte, kam bei einem Betrieb unter, in dem es genügend zu essen gab, erhielt eine menschenwürdige Unterkunft und wurde gut behandelt. Andere waren der Willkür der Arbeitgeber hilflos ausgeliefert. Als Beispiel sei hier das Schicksal der polnischen Landarbeiterin Karoline Wozniak in Lofer angeführt:
Anna Rieder, Mitbesitzerin des Landgutes „Posthof“ in Lofer denunzierte die polnische Zwangsarbeiterin bei der Gendarmerie am 4.1.1942. Als Begründung warf sie der Frau Diebstahl vor. Frau Karoline Wozniak, so der Vorwurf, hätte dem Posthof „1 neuen Tuchentüberzug, 1 Leintuch, 1 Geschirrtuch, 1 Stk, Leinwand für Flickzwecke, 3 alte Spitzenvorhänge, ½ kg Butter und ½ kg Zucker“ gestohlen. Die Chefin des „Posthofes“ lieferte damit die Polin der Gestapo aus. Rieder: „Aus all den angeführten Gründen bin ich gezwungen, die Wozniak aus meinem Dienst zu entlassen und der Gendarmerie zur Verfügung zu stellen.“ Die polnische Zwangsarbeiterin wurde dafür am 20.1.1943 vom Landesgericht Salzburg zu sechs Monaten Straflager verurteilt.[38]
Im März 1941 waren insgesamt 399 Zwangsarbeiter im Pinzgau, aufgeteilt in verschiedene Gemeinden, in der Landwirtschaft eingesetzt.[39] Der Einsatz polnischer Zwangsarbeiter wurde in den folgenden Monaten ständig ausgeweitet. Ein Jahr später, im März 1942, wurden im Land Salzburg 600 Polen zur Zwangsarbeit gezwungen. Jeder Zwangsarbeitertransport sah rund 100 Arbeiter für den Pinzgau vor.[40]
Jeder Verkehr, jeder Umgang mit Kriegsgefangenen und osteuropäischen Zivilarbeitern war den „Volksgenossen“ verboten und stand unter Strafe. Die Durchsetzung dieser Regelung gelang nur durch die Mitarbeit der einheimischen Bevölkerung. Denunziation und die Bereitschaft gegenseitiger Überwachung prägten den Alltag. Der Kontakt zwischen der einheimischen Bevölkerung und Ausländern war unerwünscht. Das begann bereits beim Geben von Trinkgeldern, Zigaretten oder Getränken. Das Verbot des sexuellen Kontaktes zwischen Deutschen und Ausländern betraf alle Nationen, wurde jedoch unterschiedlich geahndet. Bei Holländern, Franzosen, Norwegern etc. gab es keine Strafverfolgung, sie galten als „germanischen Völkern“. „Westlichen“ Zivilarbeitern aus Italien, Frankreich, Ungarn, Spanien etc. war der sexuelle Kontakt prinzipiell erlaubt. Für polnische und sowjetische Kriegsgefangene bedeutete der sexuelle Umgang mit einer deutschen Partnerin in der Regel die Todesstrafe.[41] In den Jahren 1942 und 1943 sind im Pinzgau mehrere Zwangsarbeiter hingerichtet worden. Nachstehend zwei dieser Schicksale aus dem Saalachtal:
Am 15. Oktober 1942 wurde Eugenius Wojtak, (geb. 27.4.1924) aus Racnawice, Ukraine, auf der Würmbachwiese in Hallenstein nahe Lofer erhängt. Der Vorwurf: „in sittlicher Hinsicht gegen die Töchter des Bauern aufdringlich gewesen zu sein.“
Am 20. September 1943 ereilte dieses Schicksal Valentin Pilch (auch Bilch geschrieben, geb. 21.10.1917), einen polnischen Zwangsarbeiter aus Ksiaznice, Bochine. Beamte der Gestapo erhängten ihn in einem Wäldchen bei Bsuch einem Ortsteil von Saalfelden. Auch ihm wurden geschlechtliche Beziehungen zu einer Einheimischen vorgeworfen. Pilch erhielt vor seiner Hinrichtung noch eine „Henkersmahlzeit“ im Gasthaus Hirschenwirt.[42]
Zwangsarbeitslager St. Martin bei Lofer
Die genaue Lage des Lagers in St. Martin ist unklar. Laut Bundesdenkmalamt wurden im Arbeitslager Zwangsarbeiter zu Bauarbeiten herangezogen.[43]
Zwangsarbeitslager Zell am See
Laut Angaben des Bundesdenkmalamtes existierten in Zell am See fünf Zwangsarbeitslager. Die genauen geografische Lagen aller Bracken für die Arbeiter sind dem Denkmalamt nicht bekannt. Bekannt sind Bruckberg für die Entwässerungsgemeinschaft Zeller Moos, das Auffanglager Zeller Moos, das Auffanglager Landwirtschaft und das Reichsbahnlager. 1942 wurde ein Auffanglager für 50 Kriegsgefangene errichtet. Zweck dieses Lagers war die Errichtung einer Segelflugschule. Ein weiteres Lager für französische Kriegsgefangene wurde ebenso errichtet. Für Infrastrukturmaßnahmen in der Landwirtschaft wurden zwischen 1940 und 1945 ca. 60 Kriegsgefangene aus Russland und Polen in einem Lager festgehalten. Im Juli 1941 kamen 70 kroatische Gefangene hinzu. Ein weiteres Lager für 180 Zwangsarbeiter in der Landwirtschaft war ebenfalls in Zell am See eingerichtet.[44]
Zur Errichtung einer Segelflugschule für das Nationalsozialistische Fliegerkorps (NSFK) mussten ab 1939 Baracken errichtet und Entwässerungsgräben ausgehoben werden. Im Zuge des Krieges wurde seitens der Gauleitung auch die Erbauung von Behelfsheimen für Bombengeschädigte in Zell am See angeordnet.[45]
Die letzten Tage im Saalachtal
Die letzten Tage verliefen im Raum Zell am See turbulent und chaotisch. Flüchtlinge aus dem Osten und aus Deutschland, Heimkehrer aus der Front, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in Freiheit, flüchtende Mitglieder der Waffen-SS (Schutzstaffel Hitlers), verlassene deutsche Autos prägten das Straßenbild nach dem Zusammenbruch der NS-Herrschaft im Mai 1945. SS-Einheiten aus Berchtesgaden und dem Schloss Fischhorn sorgten in der Region für Unsicherheit. Die Soldaten mussten noch schnell, vor dem Anrücken der Alliierten, Raubgüter, Waffen und Munition in Sicherheit bringen. Der Chronist Josef Lahnsteiner erinnert sich an die letzten Tage in Weißbach bei Lofer:
Beim Zusammenbruch der deutschen Heeresmacht im April-Mai 1945 sind zuerst die deutschen Militärformationen der SS (Schutzstaffel Hitlers) auf den Hirschbühel und ins Weißenbachtal gekommen, haben große Mengen Munition, Zündkapseln, Panzerfäuste, Handgranaten und anderes Sprengzeug hier versteckt und verstreut, so daß auf den Wegen und im Wald immer wieder Explosivkörper gefunden wurden.
Unsere Soldaten mußten den Übergang des Hirschbühels noch verteidigen, obwohl alles verloren war. Lauter blutjunge Burschen wurden hier eingesetzt. Die Straße wurde vom deutschen Volkssturm mit Baumstämmen verbarrikadiert und teilweise abgetragen, um den Feinden den Einmarsch zu erschweren. Hier auf dem Hirschbühel ist auch am 5. Mai der letzte deutsche Soldat gefallen.[47]
In Lofer errichtete die deutsche SS am 1. Mai 1945 ihr Hauptquartier im Cafe Schopper. Die Südfrontarmee quartierte sich im Ort bei Lintner und beim Bräu ein. Tage später wurden von ihnen Sprengladungen an den Brücken angebracht, die allerdings bald wieder entfernt wurden. Lahnsteiner zu den letzten Stunden in Lofer:
In den letzten Apriltagen 1945 trafen 4.000 Mann deutscher Truppen in Lofer ein, um das Alpenland gegen den Einfall von amerikanischen Truppen von Norden her zu schützen. Es waren alle Waffengattungen hier konzentriert und alles für die äußerste Gegenwehr vorbereitet. Aber die Amerikaner drangen von Westen her und nahmen den General Tollstorf überraschend gefangen, so daß jede Kampfhandlung unterblieb und das Tal vor Zerstörung bewahrt wurde. Dann erfolgte von Alm aus die allgemeine Kapitulation und der Krieg war zu Ende.[48]
Am 8. Mai 1945 kamen die ersten amerikanischen Truppen in Lofer an. Kriegsgefangene aus Russland, Polen und Serbien wurden am 13. Juni 1945 aus dem Ort gebracht und konnten den Weg in ihre Heimat antreten.[49]
Die letzten Toten im Saalachtal
© Gernod Fuchs, Vizeleutnant i.R., Professor|Mitarbeiter am SWGM (Salzburger Wehrgeschichtliches Museum)
05.05.1945 – WEISSBACH – „Auf der Mooswacht wurde auch noch gekämpft; dabei fielen noch ein junger österreichischer Soldat und ein Franzose. …. …. Kapitulation. Da kamen die Amerikaner vom Hirschbichl herab, voran einige Panzer. Sie waren bis auf die Zähne bewaffnet; wir hatten große Angst, vor allem vor den Negern.“ (Ortschronik Weissbach)
„Es kam zu erbitterten Kämpfen, wobei es zahlreiche Verwundete und auch einige Todesopfer gab. Bei den letzten Kämpfen auf der „Mooswacht“, so wurde der Pass früher genannt, wurde ein österreichischer und ein französischer Soldat getötet. Ein deutscher Soldat wurde sogar wegen eines gefälschten Soldatenbuches erschossen und hinter der Kapelle beigesetzt. 1957 wurde er exhumiert und in Berchtesgaden beigesetzt.“ (Alpengasthof Hirschbichl)
Es gibt auch unbestätigte Berichte über weitere gefallene französische Soldaten am Hirschbichl. Die französische Division Leclerc soll danach den Versuch, als erste alliierte Truppe in den Pinzgau vorzudringen, abgebrochen haben. (Fuchs)
05.05.1945 – UNKEN – „Ab 5. Mai 1200 Uhr war die Kapitulation rechtskräftig. (richtig 6. Mai, Kapitulation von München/Haar, Fuchs) Bereits am Nachmittag sind US-Truppen in unser Dorf einmarschiert. Schloss Oberrain usw. wurde beschlagnahmt. Mehrere tödliche Vorfälle durch US-Militär u.a. auch Festnahme der SODER-Brüder. Am 8. Mai haben dann die ersten US- Soldaten im Schloss Quartier bezogen.“ (Ortschronik Unken)
Einer der Brüder soll bei der Totenkopf-SS gewesen sein. Irrtümlich wurde sein von der Wehrmacht zurückgekommener Bruder festgenommen und danach auch der gesuchte Bruder. Seit damals fehlt von beiden jede Nachricht. (Fuchs)
20.05.1945 – UNKEN – Ein US-Soldat hat in REITH den Jakob DAX, der gerade als Soldat aus dem Krieg zurückgekehrt war, erschossen. Der US-Soldat war beim Nachbarbauern einquartiert und hatte vermutlich im alkoholisierten Zustand auf der Suche nach einem Mädchen, aus Enttäuschung, den Nachbarn Dax erschossen. Dax war der dortige Ziehsohn und sollte den Hof übernehmen. Laut Hohenwarter waren die Kameraden des US-Soldaten, C-Battery / 377th Field Artillery Battalion / 101th Airborne Division, vom Vorfall sehr betroffen und sollen die Ziehmutter längere Zeit stark unterstützt haben. Der US-Soldat soll durch ein US-Militärgericht in Bayern verurteilt worden sein. (Auskunft Hohenwarter)
QUELLEN:
[1] Vgl. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 19.01.2025, Nr. 3 S 9
[2] Niko Hofinger/Dominik Markl (Hg.): Leokadia Justman, Brechen wir aus! Als Jüdin auf der Flucht in Tirol, Tyrolia Verlag Innsbruck-Wien, 2025 page 306
[3] Niko Hofinger/Dominik Markl (Hg.): Leokadia Justman, Brechen wir aus! Als Jüdin auf der Flucht in Tirol, Tyrolia Verlag Innsbruck-Wien, 2025 page 321
[4] Niko Hofinger/Dominik Markl (Hg.): Leokadia Justman, Brechen wir aus! Als Jüdin auf der Flucht in Tirol, Tyrolia Verlag Innsbruck-Wien, 2025 page 325
[5] Leokadia Justman: Ave Pax, Spuren meiner Flucht, Kurzfassung, 1946, page 291 [im Original 441]
[6] In den Erinnerungen Leokadias „Machatschek“ genannt
[7] Dr. Carl [auch Karl] Machacek galt 1943 als wohlhabender Unternehmer. Er saß im Vorstand der Kölsch-Fölzer-Werke AG (Kraft und Dampfmaschinen) in Siegen (Westfalen). Die Hausherrin: Clementine [Minka Machaček] Machatschek, geb. Kotzmann (* 10.7.1881 in Brandýsek / Brandeisl; † 9.4.1966 in Salzburg). In erster Ehe verheiratet mit Eduard Czeike-Žentzytzki (* 12.9.1877 in Opava / Troppau), Oberdirektor der Prager Eisen-Industrie-Gesellschaft. Mit ihm hatte sie zwei Töchter: Eva Maria und Elisabeth. In zweiter Ehe verheiratet mit Dr. Carl Machaček / Machatschek († 1952 in Lofer). [Vgl. Hofinger/Markl page 397]
[8] Leokadia Justman: Ave Pax, Spuren meiner Flucht, Kurzfassung, 1946, page 303 [im Original 460]
[9] Vgl. Niko Hofinger/Dominik Markl (Hg.): Leokadia Justman, Brechen wir aus! Als Jüdin auf der Flucht in Tirol, Tyrolia Verlag Innsbruck-Wien, 2025 page 337 ff
[10] Leokadia Justman: Ave Pax, Spuren meiner Flucht, Kurzfassung, 1946, page 309 [im Original 469 f]
[11] https://res.icar-us.eu/index.php/Wintersteller,_Leopold_(1890-1968) (geladen 13.01.2025)
[12] Niko Hofinger/Dominik Markl (Hg.): Leokadia Justman, Brechen wir aus! Als Jüdin auf der Flucht in Tirol, Tyrolia Verlag Innsbruck-Wien, 2025 page 340
[13] Leokadia Justman: Ave Pax, Spuren meiner Flucht, Kurzfassung, 1946, page 316 [im Original 480]
[14] Niko Hofinger/Dominik Markl (Hg.): Leokadia Justman, Brechen wir aus! Als Jüdin auf der Flucht in Tirol, Tyrolia Verlag Innsbruck-Wien, 2025 page 345
[15] Leokadia Justman: Ave Pax, Spuren meiner Flucht, Kurzfassung, 1946, page 322 [im Original 488]
[16] Vgl. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 19.01.2025, Nr. 3, S 9
[17] Urteil Volksgericht Innsbruck, 13.7.1948, 10 Vr. 4035/47, Kopie im DÖW 11.406
[18] DÖW 12.049 und Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934 – 1945, Band 2, S 322
[19] DÖW E 18.337, Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934 – 1945, Band 2 S 109
[20] DÖW E 19.188/b, Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934 – 1945, Band 2 S 285 f
[21] KAS 19/3 = DÖW E 19.011
[22] Großarl ist eine Marktgemeinde im Bezirk St. Johann im Pongau im Süden des Bundeslandes Salzburg mit 3826 Einwohnern.
[23] Vgl. https://www.lettertothestars.at/righteous_pers4365.html?ctype=&uid=116
[24] Josef Lahnsteiner: Mitterpinzgau, Selbstverlag 1962, S 382
[25] DÖW E 19.0011, Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934 – 1945, Bd. 2 S 270
[26] Alban Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg: „Eine unvergeßliche große Gnadenzeit (Dachau 1943/1945)“. Seine Erinnerungen wurden von Kurt Arrer mit Schreibmaschine niedergeschrieben, Kopie der Broschüre beim Autor, S 3
[27] Generell unterschied man in den Konzentrationslagern zwischen Schutzhaft und Vorbeugehaft – zwei sehr verharmlosend wirkende Begriffe. Maßgeblich für die Kategorie war die einliefernde Behörde. Als „Schutzhäftlinge“ verbrachte die Gestapo ab Februar 1933 Menschen in Konzentrationslager, von denen aus Sicht der Nationalsozialisten eine vermeintliche Gefahr für „Volk und Staat“ ausging.
[28] Zugangsbuch Dachau, Löwenstein Alban, Wohnort Lofer-Kirchental
[29] Alban Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg: „Eine unvergeßliche große Gnadenzeit (Dachau 1943/1945)“. Seine Erinnerungen wurden von Kurt Arrer mit Schreibmaschine niedergeschrieben, Kopie der Broschüre beim Autor, S 10 f
[30] Alban Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg: „Eine unvergeßliche große Gnadenzeit (Dachau 1943/1945)“. Seine Erinnerungen wurden von Kurt Arrer mit Schreibmaschine niedergeschrieben, Kopie der Broschüre beim Autor, S 18
[31] https://www.zeit-geschichte.com/rlwp/2021/04/12/alban-prinz-zu-loewenstein-wertheim-freudenberg/ (geladen 16.01.2025)
[32] Vgl. https://archiv.tag-des-herrn.de/archiv_1996_bis_2007/artikel/1123.php#gsc.tab=0 (geladen 24.01.2015) und https://www.traunsteiner-tagblatt.de/das-traunsteiner-tagblatt/chiemgau-blaetter/chiemgau-blaetter-2024_ausgabe,-in-hinterthal-war-bormanns-flucht-zu-ende-_chid,866.html (geladen 24.01.2025)
[33] Peter Ruggenthaler: Zwangsarbeit in der Landwirtschaft im Reichsgau Salzburg, In: Zwangsarbeit in der Landwirtschaft (Hg.): Historikerkommission, Wien 2002, S. 335
[34] Männer und Frauen aus der Sowjetunion werden ab 1942 zur Zwangsarbeit ins „Deutsche Reich“ gebracht.
[35] Oskar Dohle/Nicole Slupetzky: Arbeiter für den Endsieg. Zwangsarbeit im Reichsgau Salzburg, Böhlau Verlag, Wien 2004, S. 56
[36] Vgl. Alois Nußbaumer: „Fremdarbeiter“ im Pinzgau, Edition Tandem, Salzburg/Wien 2011, S. 65ff
[37] Vgl. Peter Ruggenthaler: Zwangsarbeit in der Landwirtschaft im Reichsgau Salzburg, In: Zwangsarbeit in der Landwirtschaft (Hg.): Historikerkommission, Wien 2002, S. 335
[38] DÖW E 19.189/2 und Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934 – 1945 Bd 1 S 516f, 624
[39] Vgl. Oskar Dohle/Nicole Slupetzky: Arbeiter für den Endsieg. Zwangsarbeit im Reichsgau Salzburg, Böhlau Verlag, Wien 2004, S. 71
[40] Vgl. Peter Ruggenthaler: Zwangsarbeit in der Landwirtschaft im Reichsgau Salzburg, In: Zwangsarbeit in der Landwirtschaft (Hg.): Historikerkommission, Wien 2002, S. 336
[41] Vgl. Alois Nußbaumer: „Fremdarbeiter“ im Pinzgau, Edition Tandem, Salzburg/Wien 2011, S. 108
[42] Vgl. Eduard Schuster: Chronik Saalfelden, Bd. II, S. 754; Alois Nußbaumer: „Fremdarbeiter“ im Pinzgau, Edition Tandem, Salzburg/Wien 2011, S. 120 und Pinzgauer Bezirksarchiv (SLA, SiD, 15184/47)
[43] Verzeichnis der Zwangsarbeitslager in Österreich, Bundesdenkmalamt
[44] Verzeichnis der Zwangsarbeitslager in Österreich, Bundesdenkmalamt
[45] Vgl. Rainer Hochhold: Chronik Zell am See, Eine historische Zeitreise, Stadtgemeinde Zell am See 2013 https://www.zellamsee.eu/Stadtleben/Wissenswertes/Historische_Entwicklung (geladen 06.01.2025)
[46] https://www.zellamsee.eu/Stadtleben/Wissenswertes/Historische_Entwicklung (geladen 06.01.2025)
[47] Josef Lahnsteiner: Mitterpinzgau, Selbstverlag 1962, S 347
[48] Josef Lahnsteiner: Mitterpinzgau, Selbstverlag 1962, S 439
[49] Vgl. Lahnsteiner S 439