
NS-Opfer Bruck a.d. Glocknerstraße
Opfer im Nationalsozialismus im Raum Bruck an der Glocknerstraße (Land Salzburg). Quelle: Rudolf Leo: Bruck unterm Hakenkreuz, Otto Müller Verlag, Salzburg 2015
Opferregister „Bruck unterm Hakenkreuz“
Foto: Pinzgauer Bezirksarchiv
Anmerkung RL: Verwendung von Bildern und Texten nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors.
„…tot ist nur, wer vergessen ist.“
Nachname | Vorname | Status | Information |
Altmann | Peter | „Euthanasie“ | Der 10jährige Peter Altmann aus Maishofen, Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Aspöck | Richard | „Euthanasie“ | Der 22jährige Richard Aspöck aus der Stadt Salzburg, Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Auer | Hermann | „Euthanasie“ | Der 21jährige Hermann Auer aus St. Martin bei Lofer, Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Böckl | Johann | „Euthanasie“ | Der 20jährige Johann Böckl aus St. Gilgen, Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Buchalka | Ferdinand | Politisch verfolgt | Ferdinand Buchalka, geb. 17.6.1902 in Szekesfehevar (Ungarn) flüchtet 1938 von Österreich nach Spanien. Als Spanienkämpfer wird Buchalka vom 1.5.1941 bis 29.4.1945 im KZ Dachau interniert. Buchalka stirbt am 29.5.1990 in St. Georgen Pzg. [Landauer: Lexikon der österr. Spanienkämpfer] |
Buchmair | Herta Maria | „Euthanasie“ | Die 16jährige Herta Maria Buchmair aus Landeck in Tirol, Bewohnerin der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1940 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Buchner | Peter | „Euthanasie“ | Der 26jährige Peter Buchner aus Kaprun, Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Duxner | Peter | Deserteur | Der Bauernsohn Peter Duxner, geb. 13.6.1915, wird am 3.9.1944 auf dem Anwesen seines Bruders in St. Georgen wegen „Fahnenflucht“ von der Gendarmerie festgenommen und einer Wehrmachtsstreife aus Saalfelden übergeben. [Gendarmeriechronik Bruck, 3.9.1944] |
Eder
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Maria | Kritikerin | Die Bergbäuerin Maria Eder, geb. 1883, in Pfarrwerfen, wohnhaft in Bruck, Mitglied des Deutschen Frauenwerkes und Trägerin des goldenen Ehrenkreuzes der deutschen Mütter, wird am 17. Jänner 1940 von der Gestapo verhaftet und in das Amtsgericht Zell am See überstellt. Der Grund: Frau Eder hat in einer Postkarte an die „Salzburger Landeszeitung“ die unerträglichen Zustände der Kriegsgefangenen in Kaprun angeprangert. [DÖW 16.008 und Widerstand und Verfolgung Bd. 2 S 384] Sie wird nach einigen Tagen Arrest von der Gendarmerie nach Hause entlassen. |
Egger | Maria | „Euthanasie“ | Die 33jährige Maria Egger aus Innsbruck, Bewohnerin der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Etzer | Anton | „Euthanasie“ | Anton Etzer, geb. 12.8.1872, St. Georgen/Pzg., wird am 17. April 1941 von der Landesheilanstalt Salzburg-Lehen in die Tötungsanstalt Hartheim überstellt.
[Quelle: Transportliste Widerstand und Verfolgung Bd. 2 S 580 und National Archivs, Microcopy, T 1021 R 17, F 108 DÖW Film 123/3] |
Födinger | Franz | „Euthanasie“ | Der 20jährige Franz Födinger aus Schörfling (OÖ), Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton wird 1940 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Frauscher | Josef | NS-Funktionär | Der Elektriker Josef Frauscher, geb. 12.9.1906, SA-Mitglied, stellvertretender Ortsgruppenleiter und Ortsgruppenleiter (1942/43) der NSDAP in Bruck, wird am 20. Mai 1948 vom Volksgericht Linz, Außensenat Salzburg gemeinsam mit Alfred Maier wegen Hochverrats und Denunziation angeklagt. Das Gericht verurteilt Frauscher wegen Hochverrats zu 14 Monaten Kerker; vom Vorwurf der Denunziation wird er freigesprochen. [OÖLA, LG Linz, Vg 8 Vr 2852/47] |
Groppo | Giuseppe | Zwangsarbeiter | Der 18jährige italienische Zwangsarbeiter flüchtet 1944 von seiner Arbeitsstätte im Kraftwerk Kaprun. Groppo stirbt an Hunger und Kälte im Juli 1944 in den Bergen Nähe Kapruns; sein Leichnam wird im Auftrag der Gendarmerie in der Nähe der Wachtbergalm begraben. [Chronik Gendarmerie Fusch 25.7.1944 und Zeitzeugeninterview Susanne Pinn] |
Haidler | Otto | „Euthanasie“ | Otto Haidler, Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Haunschmied | Johann | Psychiatrie | Der 29jährige Johann Haunschmied aus Freistadt, Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, stirbt 1943 in Niedernhart (Landesnervenklinik Wagner Jauregg, Linz). [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Hemetsberger | Elisabeth | Zwangs-sterilisation | Elisabeth Hemetsberger („Post-Liesl“), geb. 16.8.1914 in Linz, wird 1929 in der Caritas Anstalt St. Anton aufgenommen. Am 23. Juni 1940 wird Elisabeth Hemetsberger, gemeinsam mit anderen oberösterreichischen Kindern und Jugendlichen, nach Niedernhart gebracht. Im Gegensatz zu den anderen, die in Niedernhart bzw. Hartheim ums Leben kommen, kommt sie – offenbar nach Intervention des ehemaligen Pflegeleiters Prälat Dr. Franz Fiala – wieder zurück in die Caritas Anstalt St. Anton. Am 15. Mai 1943 teilt der Amtsarzt in Zell am See, Dr. Zillner, der Caritasanstalt mit, dass „eine Aufschiebung der Unfruchtbarmachung nicht zugelassen wird“. Im Sommer 1943 wird Elisabeth Hemetsberger zwangssterilisiert. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Herzog
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Josef | Kritiker | Der Arbeiter Josef Oberlader, geb. 25.10.1889, aus Rosental wird gemeinsam mit seinen Kollegen Johann Zaisberger (im Akt auch Zeisberger), geb. 15.1.1889, aus Bruck und Josef Herzog, geb. 25.10.1893, ebenfalls aus Bruck verhaftet. Ihnen wird Hochverrat vorgeworfen. Die Arbeiter der Firma Redlich und Berger in Bruck haben sich während der Pause abfällig über das NS Regime geäußert. Die „staatsfeindlichen Gespräche“ brachten den Arbeitern mehrjährige Haftstrafen ein. Josef Oberlader wurde zu 4 Jahren Zuchthaus, Johann Zaisberger zu 3 Jahren Zuchthaus, Johann Herzog zu 1 Jahr Zuchthaus verurteilt. Gemeinsam mit den drei Angeklagten wird Peter Mösenlechner ebenfalls aus Bruck wegen „kommunistischer Mundpropaganda an der Arbeitsstelle“ festgenommen. [DÖW 8199; 18833 und Widerstand u V Bd.1 S 434 ff/619] |
Hoch | Josef | „Euthanasie“ | Der 20jährige Josef Hoch aus Liefering (Sbg.), Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Hochleitner | Anna | „Euthanasie“ | Die 30jährige Anna Hochleitner aus Ort im Innkreis (OÖ), Bewohnerin der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1940 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Hollaus | Leonhard | „Euthanasie“ | Der 19jährige Leonhard Hollaus aus Piesendorf, Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Höller
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Anton | Politisch verfolgt | Im Februar 1943 kommt es im Raum Pinzgau zu einer großen Verhaftungswelle kommunistischer Funktionäre. Neben dem Tischler Josef Scherleitner, geb. 1911, in Lend, werden am 13. Februar 1942 mehrere KPÖ Funktionäre festgenommen. Scherleitner wird am 28.10.1942 wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. Ein Gnadengesuch wird am 26. November 1942 abgelehnt. Am 30. April 1943 wird Scherleitner im Strafgefängnis München-Stadlheim hingerichtet [DÖW E19.793/3 und Widerstand und Verfolgung Bd. 1 S 401 ff]. Mit Scherleitner werden folgende Personen verhaftet: Albert Salzmann, Maishofen; Rupert Rindler, Taxenbach; Johann Kendlbacher, Taxenbach; Josef Riedlberger, Leogang; Anton Höller, Bruck; Leopold Lösch, Stall i. Mölltal/Ktn; Dünser Hermann, Ludesch Bludenz [DÖW 675 und 684 und 8.633 und 15.991 und 18.186] |
Holzner | Rosa | Kritikerin | Die Hausbesorgerin Rosa Holzner, geb. 1.8.1898, äußert sich am 28. September 1939 kritisch gegen das NS-Regime. Sie wird von Barbara Rattenberger bei der Gendarmerie angezeigt. Tage später wird sie von der Gestapo festgenommen und „wegen Vergehen gegen das Heimtückegesetz“ vor ein Sondergericht in Salzburg gestellt. Über den Ausgang des Verfahrens ist nichts bekannt. [DÖW 16.036 und DÖW 20.941/75] |
Höpflinger | Wilhelm | „Euthanasie“ | Der 8jährige Wilhelm Höpflinger aus der Stadt Salzburg, Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Hutter
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Josef | Bürgermeister | Brucks Bürgermeister Josef Hutter wird noch am Tag der Machtübernahme von seinem Amt enthoben. Die Nationalsozialisten ernennen am 13. März 1938 Anton Posch, der jedoch nur bis 7. Juni im Amt bleibt. Seine Nachfolge übernimmt bis zum Ende der NS-Zeit der Kaufmann Peter Lederer. [Max Effenberger: Brucker Heimatbuch, S 344 und DÖW 20./497/03] |
Kirchner | Georg | Lehrer | Der Leiter der Landwirtschaftsschule, Georg Kirchner, wird wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ abberufen; der Betrieb der Bubenschule wird während der Kriegsjahre eingestellt. [Max Effenberger: Brucker Heimatbuch, S 116] |
Klammer | Therese | Psychiatrie | Die 26jährige Therese Lammer aus Wien, Bewohnerin der Caritas Anstalt St. Anton, stirbt 1940 in Niedernhart (Landesnervenklinik Wagner Jauregg, Linz). [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Kocher | Peter | „Euthanasie“ | Der 24jährige Peter Kocher, vermutlich aus Bischofshofen, Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Kowalczky | Alfreda | Zwangsarbeit | Die polnische Zwangsarbeiterin Alfreda Kowalczky wird vom Melker Peter Embacher verdächtigt, eine Brieftasche mit 180 RM gestohlen zu haben. Auch der Pferdeknecht Anton Prossegger belastet die Polin und gibt an, dass sie ihm bereits 1 (!) Zigarette gestohlen hat. Die Staatsanwaltschaft Salzburg stellt das Verfahren schließlich ein. Frau Kowalczky wird an ihren Arbeitsplatz zurückgeschickt. [Zwangsarbeit im Pinzgau, (Hg.): Historikerkommission S 345] |
Kronewitter
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Andreas | Eisenbahner | Briefe an seinen Sohn Wilhelm, der an der Ostfront stationiert ist, kosten dem Reichsbahnbeamten Andreas Kronewitter, aus Zell am See, geb.6.8.1894 in Bruck, das Leben. Der Inhalt der Briefe reicht für ein Verfahren wegen „Wehrkraftzersetzung“. Im Schreiben vom 14. August 1943 rät er zur Vorsicht: „…Schau nur zu, wenn gar nicht anders möglich, daß Du in größere Kommandos nach hinten kommst…“ In einem zweiten Schreiben vom 17. August 1943 äußert sich Kronewitter kritisch über einen Nationalsozialisten in Zell am See und erwähnt einen Luftangriff auf Wiener Neustadt. Für das Gericht ist dies Grund genug, um „Wehrkraftzersetzung“ zu erkennen. Andreas Kronewitter wird in den letzten Kriegsmonaten am 21. November 1944 in Wien hingerichtet. [DÖW 19.793/96]
Auch gegen den 20jährigen Sohn Wilhelm wird ein Verfahren wegen „Wehrkraftzersetzung“ eingeleitet. Er wird am 13. April 1944 von einem Feldkriegsgericht wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. [DÖW E 18.574 und DÖW 18.318 und DÖW 21.202 vgl. Widerstand und Verfolgung Bd. 1 S 267, 319 ff, 585, 611, 627]
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Lechner verh. Oblasser
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Elisabeth
Johann |
Deserteurshilfe | Die Bergbauerntochter zu Hochegg in St. Georgen, Elisabeth Lechner, geb. 31.5.1908 heiratet 1936 Johann Oblasser, geb. 26.12.1902, Bergbauer des Vorderbrandstätthofs in Taxenbach. Das Ehepaar versteckt und versorgt während der Kriegsjahre zwei Deserteure aus dem Raum Goldegg. Im Juni 1944 kommt es in der Region zu einer groß angelegten Razzia der SS. Mehrere Menschen werden dabei getötet, zahlreiche Familienangehörige in Konzentrationslager gebracht und hingerichtet. Auch Johann Oblasser wird in den KZs Dachau und Buchenwald interniert. Die Verhaftung Elisabeth Lechners durch die Gestapo wird vom Sprengelarzt Siegfried Schernthaner verhindert. Johann Oblasser gelingt 1945 die Flucht bei einem der berüchtigten Todesmärsche und kommt im Juni 1945 wieder nach Hause. [Chronik: „Vom Vorderbrandstätthof und dem Schicksal des Bergbauern Johann Oblasser, Eigenverlag, Salzburg 2004 und DÖW 18.467] |
Leidlmeier | Hermann | „Euthanasie“ | Der 20jährige Hermann Leidlmeier aus Wels (OÖ), Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1940 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Linsinger jun.
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Josef | Deserteur | Aus dem Schreiben der Gendarmerie Bruck an die Kriminalpolizei betreffend Erschießung von Josef Linsinger jun. bei seiner Festnahme: Josef Linsinger, geb. 14.4.1915, in Zell am See, wird am Freitag, den 29. November 1940 um ca 11 Uhr 30 auf der Großglocknerstraße bei Bruck von einer Gendarmeriestreife angehalten. Linsinger wird wegen Fahnenflucht gesucht. Die Gendarmen eröffnen bei der Festnahme das Feuer und verletzen Linsinger mit zwei Schüssen in den Oberschenkel. Sprengelarzt Dr. Winkler leistet erste ärztliche Hilfe. Linsinger – so die Gendarmerie – stirbt beim Transport in das Krankenhaus Schwarzach. Im Akt finden sich auch Unterlagen über Peter Mitteregger aus Bachwinkl, der von August bis Oktober 1939 mit Linsinger zusammen ist. Der Vater Josef Linsinger sen. wird im November 1940 wegen Wehrkraftzersetzung zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilt. [DÖW E 18.666 und Widerstand und Verfolgung Bd. 1 S 569, 570, 626 und DÖW 19.787/1-6] |
Machreich | Josef | Politisch verfolgt | Der Gastwirt Josef Machreich, geb. 22.11.1882, Bruck, wohnhaft in Bischofshofen, wird am 1. September 1944 von der Gestapo in „Schutzhaft“ genommen. Machreich stirbt am 2.11.1944 im Konzentrationslager Flossenbürg. [DÖW Datenbank „politisch Verfolgte“, www.doew.at] |
Maier
(auch Mair) |
Alfred | NS-Funktionär | Der Hilfsarbeiter Alfred Maier, geb. 9.10.1920 in Fusch, SA-Mitglied, wird am 20.5.1945 gemeinsam mit Ortsgruppenleiter Josef Frauscher vom Volksgericht Linz, Außensenat Salzburg, wegen Denunziation angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, die Kritikerin Anna Renner denunziert zu haben. Renner wurde dafür zu 16 Monaten Zuchthaus verurteilt. Alfred Maier wird zu dreieinhalb Monaten Kerker verurteilt. [OÖLA, LG Linz, Vg 8 Vr 2852/47] |
Meglitsch | Erich | „Euthanasie“ | Der 22jährige Erich Meglitsch aus St. Marienkirchen (Stmk.), Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Mösenlechner | Peter | Kritiker | Siehe Josef Herzog |
Neudorfer | Franz | „Euthanasie“ | Der 30jährige Franz Neudorfer aus Attnang Puchheim (OÖ), Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Oberlader
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Josef | Kritiker | Siehe Josef Herzog
[DÖW 8.199 und DÖW 18.464] |
Oberreiter | Gertraud | „Euthanasie“ | Die 17jährige Gertraud Oberreiter, Bewohnerin der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Oppeneiger | Maria | „Euthanasie“ | Die 20jährige Maria Oppeneiger aus Böckstein (Sbg.), Bewohnerin der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Orthner | Rudolf | „Euthanasie“ | Der 21jährige Rudolf Orthner aus der Stadt Salzburg, Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Ortner | Ingeborg | „Euthanasie“ | Die 16jährige Ingeborg Ortner aus der Stadt Salzburg, Bewohnerin der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Ortner | Ursula | „Euthanasie“ | Die 28jährige Ursula Ortner aus Flachau, Bewohnerin der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Pfeffer | Christine | „Euthanasie“ | Die 13jährige Christine Pfeffer aus Fusch, Bewohnerin der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1943 „Am Spielgrund“ (Pflegeanstalt „Am Steinhof“ in Wien) ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Prentner | Josef | Psychiatrie | Der 17jährige Josef Prentner aus Pichl bei Windischgarsten (OÖ), Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, stirbt 1941 in Niedernhart (Landesnervenklink Wagner Jauregg, Linz). [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Raffetseder | Gertraud | Psychiatrie | Gertrude Raffetseder, geb. am 4. Februar 1925 in Amstetten, wird am 27. Oktober 1934 in die Caritas Anstalt St. Anton eingeliefert. 1942 wird sie in die Landesheilanstalt Mauer-Öhling überstellt. [Quelle: Heft „Kinder der Anstalt – Einweisung/Entlassung; dort unter der lfd. Nr. 245 eingetragen] Laut Auskunft beim Niederösterreichischen Landesarchiv befindet sich Frau Raffetseder vom 30. September 1942 bis zu ihrem Tod am 10. Juni 1944 in der Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling. [Quelle: Christina Nöbauer] |
Rangetiner | Albert | „Euthanasie“ | Der 7jährige Albert Rangetiner aus Bramberg am Wildkogel (Sbg), Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Reithmeier | Emma | „Euthanasie“ | Die 17jährige Emma Reithmeier aus Uttendorf, Bewohnerin der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1940 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Renner | Anna | Kritikerin | Anna Renner, geborene Hutter, geb. 8.4.1907 in Fusch, kritisiert im Mai 1943 das NS-Regime, den Krieg und den Umgang mit Juden und Jüdinnen. Sie wird von Alfred Maier (auch Mair), Mitglied der SA, beim Ortsgruppenleiter denunziert. Anna Renner wird am 28. Jänner 1944 zu 16 Monaten Haft verurteilt. [OÖLA, LG Linz, Vg 8 Vr 2852/47] |
Renner | Franz | Politisch verfolgt | Der Ehemann von Anna Renner wird im Juni 1941 wegen „kommunistischer Tätigkeit“ zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. [OÖLA, LG Linz, Vg 8 Vr 2852/47] |
Rottensteiner | Mathias | „Euthanasie“ | Der 18jährige Mathias Rottensteiner aus Tamsweg, Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Schachner | Hermann | Gendarm | Der Brucker Gendarm Hermann Schachner, geb. 9.8.1909, ist seit 1931 am Posten Bruck bzw. Fusch. Die Gestapo beurteilt ihn als „Systemschwein, Kriechernatur, radikaler Gegner der NSDAP, hat Spionage getrieben gegen das Reich, dachaureif“. Er wird nach St. Gilgen strafversetzt. Von 1940 bis 1945 versieht er als Feldgendarm seinen Dienst an der Ostfront, wo er schließlich in russische Kriegsgefangenschaft gerät. Am 9. Juli 1949 kommt er, gesundheitlich schwer angeschlagen, wieder nach St. Gilgen. [Privatarchiv Gernod Fuchs] |
Scharfetter | Michael | „Euthanasie“ | Der 22jährige Michael Scharfetter aus Muhr (Sbg.), Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Schauer | Heinrich | „Euthanasie“ | Der 13jährige Heinrich Schauer aus Vöcklamarkt (OÖ), Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1940 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Schmalnauer | Hildegard | „Euthanasie“ | Die 24jährige Hildegard Schmalnauer aus Strobl (OÖ), Bewohnerin der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1940 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Scharl | Peter | Politisch verfolgt | Der Fabriksarbeiter Peter Scharl, geb. 4.6.1905, Palting-Perwang (OÖ), wohnhaft: Bruck, wird am 15. April 1941 von der Kriminalpolizei in das KZ Dachau eingeliefert. Begründung: „polizeiliche Sicherheitsverwahrung“. Scharl stirbt am 14. Jänner 1942 in Dachau. [DÖW Datenbank „politisch Verfolgte“, www.doew.at] |
Schobersteiner | Josefa | NS-Funktionärin | Josefa Schobersteiner, geborene Spöttl, geb. 2.1.1895, wohnhaft in Bruck – NSDAP-Mitglied und Blockleiterin – wird am 1. Oktober 1946 vom Landesgericht Linz als Volksgericht wegen Denunziation zu sechs Monaten Kerker verurteilt. Schobersteiner wird vorgeworfen, den Leiter der Fürsorge Zell am See Anton Werber, der im Frühjahr 1945 eine positive Bemerkung über das Ende des Krieges tätigt, beim Ortgruppenleiter angezeigt zu haben. [OÖL, LG Linz, Akt Vg 8 Vr 1249/46] |
Schwarz
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Nikolaus | Eisenbahner | Reichsbahninspektor Nikolaus Schwarz, geb. 1898, wird am 3. Dezember 1943 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Schwarz, so der Vorwurf, hat im April 1943 eine staatsfeindliche Schrift verfasst und diese in die Hände französischer Kriegsgefangener kommen lassen. Er wird deshalb wegen landesverräterischer Begünstigung des Feindes zum Tode und zu lebenslangem Ehrverlust verurteilt. [DÖW 19.793/173 und Widerstand und Verfolgung Bd. 2, S 396] |
Schwaighofer | Georg | „Euthanasie“ | Der 13jährige Georg Schwaighofer aus Hallwang (Sbg.), Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Seeber | Johann | Heimtückegesetz | Der Hilfsarbeiter Johann Seeber, geb. am 5.4.1902 in Jochberg (Tirol), wohnhaft Gries im Pinzgau wird am 22. April 1940 von der Gendarmerie Bruck verhaftet. Er habe sich, so der Vorwurf, beim Bauern Ägyd Sulzenbacher abfällig über das NS-System geäußert. Er wird wegen „Vergehen nach dem Heimtückegesetz“ in das Amtsgericht Taxenbach eingeliefert. Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt. [DÖW 16.011] |
Seeber | Johann | „Euthanasie“ | Der 12jährige Johann Seeber aus St. Veit im Pongau (Sbg), Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Siebinger | Gertrude | „Euthanasie“ | Die 17jährige Gertrude Siebinger, vermutlich aus Langenlois (NÖ), Bewohnerin der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1942 „Am Spiegelgrund“ (Pflegeanstalt „Am Steinhof“, Wien) ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Speckinger | Franziska | „Euthanasie“ | Die 25jährige Franziska Speckinger aus der Stadt Salzburg, Bewohnerin der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Thurner | Johann | Lehrer | Der Direktor der Volksschule Bruck, Johann Thurner, seit 1903 als Lehrer an der Schule tätig, wird gleich nach der Machtübernahme als „politisch unzuverlässig“ eingestuft und wird in den Ruhestand versetzt. Ihm folgt vorerst Rudolf Ueberreither, dann Elfriede Kasper (verh. Haslauer). [Max Effenberger: Brucker Heimatbuch, S 79 f] |
Traunwieser | Mathilde | Psychiatrie | Die 15jährige Mathilde Traunwieser aus Neumarkt a.H., Bewohnerin der Caritas Anstalt St. Anton, stirbt 1942 in Niedernhart (Landesnervenklinik Wagner Jauregg, Linz). [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
W. | Anna | Verbotener Umgang mit Kriegsgef. | Am 25. Juni 1941 kommt es im Landgericht Salzburg zur Hauptverhandlung gegen Anna W., geb. am 21.7.1920 in Bruck wegen Vergehens nach der Wehrkraftschutzverordnung. Ihr wird verbotener Umgang mit Kriegsgefangenen vorgeworfen. Sie wird von Georg Heinz, ihrem Lebensgefährten, bei der Polizei angezeigt und wird zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. [DÖW 20.491/48] |
Wagner | Katharina | „Euthanasie“ | Die 40jährige Katharina Wagner aus der Stadt Salzburg, Bewohnerin der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Walcher | Siegfried | „Euthanasie“ | Siegried Walcher, geb. 8.4.1918 in Westendorf (Tirol), „zuletzt wohnhaft in der Caritasanstalt Bruck a.d.G.“, wird am 17. April 1941 von der Landesheilanstalt Salzburg-Lehen in die Tötungsanstalt Hartheim überstellt und ermordet. [Quelle: Widerstand und Verfolgung Bd. 2 S 581 und National Archivs, Microcopy, T 1021 R 17, F 108 DÖW Film 123/3; Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Wallmann | Aloisia | „Euthanasie“ | Die 29jährige Aloisia Wallmann aus Gnigl (Sbg.), Bewohnerin der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Welley | Franz | Feuerwehr | Franz Welley, langjähriger Kommandant der Feuerwehr St. Georgen, gilt als politisch unzuverlässig und wird unmittelbar nach dem „Anschluss“ vom Kaufmann Johann Pichler abgelöst. [Max Effenberger: Brucker Heimatbuch, S 394] |
Werber | Anton | Kritiker | Anton Werber, geb. 4.9.1881, Leiter des Fürsorgeamtes Zell am See, ehemaliger Bürgermeister von Zell am See, äußert sich im Frühjahr 1945 während eines dienstlichen Aufenthaltes in Bruck gegenüber Josefa Schobersteiner, dass er froh sei, dass „der Krieg seinem Ende zugeht und sowieso schon verloren ist.“ Die NS-Funktionärin Josefa Schobersteiner zeigt Werber beim Ortsgruppenleiter an. Am 29. April 1945, wenige Stunden vor dem Selbstmord Adolf Hitlers, wird Werber von SS und Gendarmerie verhaftet und der Gestapo übergeben. Noch am selben Tag sollte Werber hingerichtet werden, kann allerdings durch die indirekte Hilfe eines Gestapobeamten flüchten und in Salzburg untertauchen. [OÖL, LG Linz, Akt Vg 8 Vr 1249/46] |
Wiesmaier | Alois | Psychiatrie | Der 31jährige Alois Wiesmaier aus Wernstein (OÖ), Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, stirbt 1942 in Niedernhart (Landesnervenklinik Wagner Jauregg, Linz). [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Winklbauer | Theresia | Psychiatrie | Die 17jährige Theresia Winklbauer aus Engelszell (OÖ), Bewohnerin der Caritas Anstalt St. Anton, stirbt 1940 in Niedernhart (Landesnervenklinik Wagner Jauregg, Linz). [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Zaninelli | Rupert | „Euthanasie“ | Der 18jährige Rupert Zaninelli aus Mühlegg, Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |
Zaisberger
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Johann | Kritiker | Siehe Josef Herzog
[DÖW 8.199 und DÖW 18.833] |
Zopf | Franz | „Euthanasie“ | Der 10jährige Franz Zopf aus Straßwalchen, Bewohner der Caritas Anstalt St. Anton, wird 1941 in Hartheim ermordet. [Christina Nöbauer: „Opfer der Zeit“] |