Ko-Leiterin der Zentralen österreichischen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz am DÖW (http://www.nachkriegsjustiz.at), Mitarbeiterin des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (http://www.doew.at)
Forschungsschwerpunkte und zahlreiche Publikationen zu den Themen Ahndung von NS-Verbrechen in Österreich und im internationalen Kontext, Vergangenheitspolitik und Erinnerungskulturen, Holocaust, Exil, Widerstand und Verfolgung
Publikationen 2018:
- „… will ich mein Studium so schnell wie nur möglich hier absolvieren …“ Jüdische Studierende an der Tierärztlichen Hochschule nach 1945 am Beispiel von Joseph Tyndel. In: Lisa Rettl, Jüdische Studierende und Absolventen der Wiener Tierärztlichen Hochschule. Wege – Spuren – Schicksale. 1930 bis 1947, Göttingen 2018, S. 155-178.
- Nazifizierung und Entnazifizierung an der Tierärztlichen Hochschule in Wien. In: Veterinärmedizin und Nationalsozialismus in Europa. Stand und Perspektiven der Forschung, hg. von Johann Schäffer (= 19. Tagungsband der DVG), Berlin 2018, S. 57-75.
- Vertreibung und Vernichtung: neue quantitative und qualitative Forschungen zu Exil und Holocaust. In: Forschungen zu Vertreibung und Holocaust (Jahrbuch 2018 des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes), Wien 2018, S. 9-30.
Personal Skills
Wissenschaftsorganisation, Öffentlichkeitsarbeit, Networking, EDV-Kenntnisse, Sprachkenntnisse, Preise
- Seit 2000 Organisation einer jährlichen Gedenkfahrt für ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter nach Engerau/Bratislava
Aufgabenbereich: inhaltliche und administrative Vor- und Nachbereitung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, wissenschaftliche Begleitung der Gedenkfahrt, Präsentation auf der Website der FStN, Fotodokumentation - 1998 (gemeinsam mit Winfried R. Garscha) Gründung der Zentralen österreichischen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz;
Aufgabenbereich: ehrenamtliche Leitung, Projektkoordination, Projektmanagement, Projektbetreuung, Administration - 1998 – 2007: Ehrenamtliche Mitarbeit im „Verein zur Erforschung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen und ihrer Aufarbeitung“ und im „Verein zur Förderung justizgeschichtlicher Forschungen“ (Schriftführerin)
Aufgabenbereich: Projektkoordination, Projektmanagement, Projektbetreuung, Administration - 1999-2006 Herausgabe der Zeitschrift »Justiz und Erinnerung«
Aufgabenbereich: Redaktionstätigkeit, Lektorat, Verfassung wissenschaftlicher Texte - August 2002 Teilnahme an der Salzburg Law School on International Criminal Law, Humanitarian Law and Human Rights Law
- 2004 (gemeinsam mit Winfried Garscha und Ludwig Csepai) Gestaltung der Web-Site „Memorials.at“ (Präsentation ausgewählter »Erinnerungszeichen zu Widerstand, Verfolgung, Exil und Befreiung in Wien 1934-1945«)
- Seit 2007 (gemeinsam mit Heimo Halbrainer) Herausgeberin der Publikationsreihe „Veröffentlichungen der Zentralen österreichischen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz“
- Teilnahme an und Vorträge bei internationalen wissenschaftlichen Konferenzen u.a. in Deutschland und den USA (Konferenzen der German Studies Association)
- Konferenzmanagement
Aufgabenbereich: wissenschaftliche und organisatorische Vor- und Nachbereitung von internationalen Symposien und Fachtagungen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Organisation und Durchführung populärwissenschaftlicher Vorträge und Vortragsreihen (v.a. für das Jüdische Institut für Erwachsenenbildung, die VHS Linz und die VHS Brigittenau)
- Zahlreiche internationale Kontakte (Deutschland, Niederlande, Polen, Ungarn, Kroatien, Frankreich, Belgien, Norwegen, Russland, USA) zu HistorikerInnen, PolitikwissenschafterInnen und JuristInnen im Rahmen der Tätigkeit der Zentralen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- EDV-Kenntnisse in Word, Word Perfect, Star Office, Excel, PowerPoint, Lotus Approach Datenbanken, Linux Datenbanken, SQL-Datenbanken, Macromedia-Dreamweaver, Adobe Photoshop
- Kompetenzen im Bereich Fundraising und Drittmitteleinwerbung zur Finanzierung der angeführten Forschungsprojekte
- Sprachkenntnisse
Englisch | Wort und Schrift (Vorträge und Beteiligung an Diskussionen, Abfassung wissenschaftlicher Aufsätze) |
Französisch | Grundkenntnisse |
Griechisch | Grundkenntnisse |
- Preise, Auszeichnungen
12/2018 | Rosa Jochmann-Plakette Siehe die Preisverleihung: https://www.doew.at/neues/rosa-jochmann-plakette-fuer-claudia-kuretsidis-haider |
09/2004 | Herbert-Steiner-Förderpreis |
04/2004 | Theodor-Körner-Preis für Wissenschaft, Kunst und Kultur |
Funktionen in Vereinen und Institutionen
Stellvertretende Obfrau des Vereins „Justizgeschichte und Rechtsstaat“
Mitglied im Vorstand der Alfred Klahr Gesellschaft (http://www.klahrgesellschaft.at)
Mitglied im Publikumsforum des Hauses der Geschichte Österreich / HdGÖ (https://www.hdgoe.at)
Sehr geehrte Frau Mag.a Dr.in Claudia Kuretsidis-Haider,
Dr. Josef Eisinger, mit dem Sie sich – wie ich durch Zufall im Rahmen meiner Recherche zum 200. Geburtstag von Clara Schumann erst heute erfahren habe – am 27. Mai 2019 in der Wienbibliothek über sein aufregendes Leben unterhielten, hat mir vor 20 Jahren das Buch Johannes Brahms: „Life and Letters“, Translation by Josef Eisinger / Translation by Styra Avins. Edited by Styra Avins, 1997, 908 S.,Oxford University Press. ISBN 978-0-19-816234-6 geschenkt, das seine Frau Styra Avins mit ihm verfasst hat. In diesem Buch wurde u. a. auch viel über den jüdischen Dirigenten, Komponisten und Prof. am Wiener Konservatorium der Musikfreunde Otto Dessoff (1835-1892) geschrieben.
Otto Dessoff ist, bzw. war u. a.
– der Großvater meiner Mutter Elisabeth Dessoff, verh. Jahn (1901-1954),
– von 1860-1875 der erste langjährige Chefdirigent der Wiener Philharmoniker und
– 1876 von der 1. Sinfonie seines Freundes Johannes Brahms der Uraufführungsdirigent.
Otto Dessoff und seine Tochter Margarete sind aufgeführt in diesem, im Auftrag der der Reichsleitung der NSDAP 1940 herausgegebenen Machwerk „Juden in der Musik“, das u. a. verhinderte, dass die Werke der darin genannten Musiker, Musikwissenschaftler, Librettisten, Regisseure, Musikverleger und andere Personen, die mit Musik zu tun hatten, im „3.Reich“ gespielt, bzw. aufgeführt wurden, was bei Otto Dessoff sogar noch nach 1945 geschah und erst mithilfe des Vorstands der Wiener Philharmoniker, des Hessischen Rundfunks, Karlsruher Musikwissenschaftler und ich in den letzten 30 Jahren dafür sorgen konnte, dass Dessoffs Kammermusik und Lieder in den Konzertsälen und Radiosendern wieder erklingen. Durch dieses „Lexikon“ waren übrigens auch die Nachkommen von Otto Dessoff in der Nazizeit Repressalien u. a. ausgesetzt, z. B. der Bruder meiner Mutter, der als Bibliothekar zwangsweise am Bau des Westwalles mit schuften musste.
Mit dem Ehepaar Eisinger/Avins hatte ich bis vor vier Jahren regen E-Mail-Verkehr (vgl. Auszüge daraus unten in der Anlage), der 2012 mit einem Brief aus Papier von Styra Avins aus New York-City begann. Leider ist der E-Mail-Verkehr in den letzten drei/vier Jahren abgerissen ist. Ich hatte vermutet, dass Styra und Josef nicht mehr am Leben sind, weil meine E-Mails nach NY an beide im vergangenen Jahr ins Leere liefen und ich keine Antwort mehr bekam. Nun erfahre ich plötzlich, und das erfreute mich sehr, dass Eisinger im Alter von 95 Jahren mit Ihnen zusammen in Wien gewesen war, der Geburtsstadt meines Großvaters Albert Maria Dessoff (1865-1924). Hätte ich davon Kenntnis gehabt, ich wäre dazugekommen.
Deshalb bitte Ich Sie sehr herzlich, falls Sie es wissen sollten, mir mitzuteilen, wie es beiden geht. Ggf. geben Sie mir auch eine E-Mail-Adresse, wenn es keine andere ist wie die, über die ich bislang korrespondierte (savins@att.net)
Die Eheleute Avins/Eisinger waren mit mir nicht nur wegen des Brahms-Buches verbunden, sondern vor allem, weil die Mutter von Styra Avins einst in NY in den The Dessoff Choirs mitgesungen hat, die Margarete Dessoff [1874-1944], sie ist die
– Tochter von Otto Dessoff und
– Patentante meiner Mutter
vor 95 Jahren gegründet hatte und heute immer noch Konzerte geben, z. B. an der Met. Das nächste Konzert findet statt am Samstag, den 26. Oktober 2019 in der Theologischen Hochschule „Union Theological Seminary (UTS)” in the City of New York. Die Dessoff-Chöre singen Gabriel Faurés Requiem in der Originalfassung von 1893 mit Orchester und Sopran- und Baritonsolisten. Considered to be the composer’s masterpiece, the setting is well-balanced with moments of sensitive reflection and fiery drama.Das Requiem wird ergänzt durch William Schumans „Präludium für Stimmen“ und einer J.S. Bach zugeschriebenen Motette „Ich lasse dich nicht“.
Herzlichen Dank im Voraus und viele Grüße-
Ihr
Gerhard Albert Jahn
c/o Otto – Dessoff – Forschung
Innere Klosterstraße 21
D-09111 Chemnitz
Tel.: +49 (0) 371-7710075
E-Mail: gerhard-jahn@gmx.de
Anlage:
Auszüge aus Briefverkehr Styra Avins und Gerhard Albert Jahn
26.9.2013
Lieber Herr Jahn,
Es war mir ein Vergnügen, wieder von Ihnen zu hören. Das ist ein höchst interessanter Aufsatz, den Sie geschrieben haben. Darf ich davon annehmen, dass Sie jetzt mehr Englisch lesen können?
Habe ich Ihnen je gesagt, dass meine Mutter unter der Leitung von Marguerte Dessoff gesungen hat? als sie eine Studentin bei the Institute of Musical Arts war (heute The Juilliard School).
Hoffentlich Ihr Brief wird an einen amerikanischen Performance führen.
Mit meinen hertzlichsten Grüsse,
Styra Avins
11.8.2014
Lieber Herr Jahn,
Ich erhielt Ihren Brief über Brigitte Freitag, an Frau Nancy Reich gerichtet. Vielen Dank für das Schreiben, und daß Sie mir eine Kopie geschickt haben. Leider kann Frau Dr. Reich selbst nicht antworten, und ich frage mich, ob Sie wissen, daβ Frau Reich im Allgemeinen nicht mehr in der Lage ist, ihre Post zu beantworten ? Es geht Ihr ziemlich gut, aber ihr Gedächtnis ist stark von Alter betroffen. Sie lebt jetzt in einem „Assisted Living“ Gemeinde in der Nähe von ihrer Tochter. Ich werde die Tochter anrufen und ausfürlich über Ihren Brief erzählen.
Ich war nicht mit Frau Freitag bekannt, aber es ist ja immer traurig solche Nachricht zu erfahren.
Hoffentlich bei Ihnen geht es alles gut?
Ich sende Ihnen meine besten Grüsse,
Ihre Styra Avins
1.12.2014
Dieses Mal hat Google-Tranlate eine hervorragende Übersetzung gemacht! Aber ich kann auch so gut auf deutsch lesen.
Bis bald,
Styra
On 12/1/2014 8:18 AM, Gerhard Jahn wrote:
Liebe Frau Prof. Avins,
das ist eine neue und gute Nachricht von der Broschüre „90 Jahre Dessoff–Chöre. Vielen Dank!
Wenn Sie mir ein Heft schicken lassen, wäre große Freude bei mir.
Gestern im Konzert zum Advent in der Frauenkirche Dresden war es wunderschön. Das Weihnachts-Lied von Robert Schumann (von Dr. Joachim Draheim für die Staatskapelle instrumentiert) war eine Uraufführung. Das wurde auf dem Bildschirm im Fernsehen extra eingeblendet. Auch der Name „Draheim“ als Urheber.
Here again are in English (with Internet Machine translated!):
Dear Prof. Avins,
this is a new and good news from the brochure „90 years Dessoff choirs. Many thanks!
If you can send me a booklet would be great pleasure for me.
Yesterday in concert for Advent in the Dresden Frauenkirche it was beautiful. The Christmas Song by Robert Schumann (by Dr. Joachim Draheim scored for the Staatskapelle) was a world premiere. This was specially displayed on the screen in distance vision. Even the name „Draheim“ as author.
Vielen Dank und eine schöne Weihnachtszeit-
Ihr
Gerhard Albert Jahn
10.2.2015
Lieber Herr Jahn,
Es freut mich sehr, dass es hat geklappt! Aber ich muss mich entschuldigen, dass ich Ihnen die versprochene Pragrammheft nicht gesandt habe. Leider ist sie irgendwo im Hause verlorengegangen!
Mit freudlichen Grüssen,
Styra Avins
On 2/9/2015 6:02 PM, Gerhard Jahn wrote:
Liebe Frau Prof. Avins,
vielen Dank für Ihre Hilfe!
Yours sincerely –
Gerhard Albert Jahn