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Erinnerung an die im Lager Engerau begangenen Kriegs- und Humanitätsverbrechen an ungarisch-jüdischen Zwangsarbeitern

Gedenkveranstaltung in Salzburg, 4. Mai 2017

  • Claudia KURETSIDIS-HAIDER
    Zentrale österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz am DÖW
    Rudolf LEO
    Zentrale österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz am DÖW
    Oskar DOHLE
    Direktor des Salzburger Landesarchivs

    Moderation: Michael KERBLER

    Ende November/Anfang Dezember 1944 wurde in Engerau (Petržalka, Bratislava) ein Arbeitslager für ungarische Juden eingerichtet. Circa 2000 Zwangsarbeiter mussten beim Bau des sogenannten Südostwalles Sklavenarbeit leisten. Viele starben an den Folgen von Hunger, Kälte und Misshandlungen oder wurden von Wiener SA-Männern oder Politischen Leitern ermordet. Mehr als 100 Männer kamen Ende März 1945 im Zuge des „Todesmarsches“ von Engerau nach Bad Deutsch-Altenburg ums Leben.

    Von 16. Oktober bis 4. November 1946 fand im Landesgericht für Strafsachen Wien der 3. Engerau-Prozess statt. Angeklagt waren die beiden SA-Kommandanten des Lagers Engerau Edmund Kratky und Erwin Falkner, der für die Versorgung des Lagers zuständige Unterabschnittsleiter Dr. Erwin Hopp, sowie Angehörige der SA-Lagerwachmannschaft. Von den neun Angeklagten wurden vier zum Tode verurteilt und hingerichtet, ein Angeklagter wurde freigesprochen.

    Die drei Hauptbeschuldigten Kratky, Falkner und Hopp hatten sich nach der Befreiung Österreichs in den Westen abgesetzt. Sie wurden von der US-amerikanischen Besatzungsbehörde verhaftet, im Lager Marcus W. Orr (Glasenbach) interniert und in weiterer Folge der österreichischen Justiz überstellt.

    Ort:
    Galerie PAPART, Bergstraße 11, Salzburg

    Informationszeitung: http://www.doew.at/cms/download/fftof/Zeitung_Engerau_Salzburg-1.pdf

    Michael Kerbler im Gespräch mit Claudia Kuretsidis-Haider

    li: Oskar Dohle (Direktor des Salzburger Landesarchivs) Mitte: Claudia Kuretsidis-Haider (FStN) re: Michael Kerbler

    Michael Kerbler moderiert den Vortrag von Claudia Kuretsidis-Haider.

     

Fotos: Mira Turber